Nachlese: Galerie-Eröffnung in Kallmünz

Anbei ein paar Fotos vom 03.07.2009 - dem Tag an dem meine Fotogalerie in Kallmünz eingeweiht wurde. An dieser Stelle gilt nochmal mein herzlicher Dank allen unseren Gästen, Herrn Bürgermeister Bauer für die feierlichen Grußworte und natürlich vor allem Gabi, ohne deren Hilfe und Unterstützung ich dieses Projekt nie an den Start gebracht hätte. Und nicht zu vergessen

Helmut Krönauer

für die Fotos von der Eröffnung.

ISO hundertzweitausendvierhundert (102400)

Gerade befinde ich mich auf dem Rückweg vom Internationalen Naturfoto-Festival 2009 der GDT in Lünen, wo Canon und Nikon die Vorserienmodelle Ihrer neuesten Flagschiff-Kameras (1D Mark IV und D3s) präsentierten. Diese erreichen ISO-Werte, die man noch vor wenigen Jahren für absolut unmöglich gehalten hätte. Aber so schwindelerregend die ISO 102.400 klingen mögen - sie liegen doch "nur" 2 E.V. ("Blendestufen") über den bisher erreichten ISO 25.600 - die hohe Zahl suggeriert da einfach mehr.
Leider durfte man keine Testaufnahmen aus den Kameras mitnehmen - an den Ständen wurde peinlichst darauf geachtet, dass niemand seine eigene CF-Karte in die Vorserienmodelle schiebt. Ich war schon schwer am überlegen ob ich es nicht doch versuchen sollte, da wurde der Herr neben mir am Stand so heftig zurechtgewiesen, dass ich es dann doch lieber nicht probiert habe.
Immerhin war in der D3s eine Karte drin und in die Mk IV wurde auf Wunsch vom Standpersonal eine eingelegt. Da lag es nahe, die neuen Extrem-Einstellungen gleich mal auszuprobieren. Bei der D3 lässt sich der Eindruck recht gut auf den Punkt bringen: ISO 102.400 bei der D3s entspricht in etwa der ISO 25.600-Einstellung bei der D3. Nikon hat es also geschafft, die Performance im hochempfindlichen Bereich um 2 Stufen weiter zu treiben. Das deckt sich auch mit der Aussage des Herrn vom NPS, der bei der Produktpräsentation von 1,5 bis 2 Stufen sprach.
Das Bild bei der Canon 1Ds MK IV war da etwas diffuser. Mangels Erfahrung kann ich kaum einen Vergleich zum Vorgängermodell ziehen - nebenbei hat sich von dort ja auch die Auflösung wesentlich geändert. Das Ergebnis bei der maximalen ISO-Einstellung war einfach nur desolat. Bizarr schillerndes, großflächig strukturiertes Farbrauschen bei gleichzeitig völlig glattgebügelten Details. An sich kein Wunder, hat die Mk IV doch eine höhere Auflösung bei gleichzeitig kleinerem Sensor als die D3s. Trotzdem verwundert es mich, dass von Canon so ein Mist überhaupt als Einstellung vorgesehen ist.
Mal sehen, was für Dateien dann aus den Serienmodellen herausfallen. Ich glaube jedoch nicht, dass sich da insgesamt noch viel ändert.

Nett sind die vielen kleinen Detailverbesserungen an der D3s. Vergrößerter Hebel am Akkufach, AF-On-Taste mit geringerem Hub, dedizierter Live-View-Knopf, Quiet Mode. Im Live-View soll der Kontrast-AF um 45% schneller geworden sein, auch der normale Phasendetektions-AF hat diverse Verbesserungen erhalten. Insgesamt ein rundes Update der Foto-Kamera. Der Movie-Mode geht momentan völlig an mir vorbei - er interessiert mich mangels Filmambitionen nicht. Ich hatte den Eindruck dass es den NPS Leuten ähnlich geht. Es wurde zwar bei der Produktpräsentation ein Demo-Video eines namhaften australischen Fotografen gezeigt, irgendwie wusste man sich mit dem Film-Thema aber noch nicht so richtig zu helfen. Ich habe den Eindruck, dass dieser Platz von Canon unabhängig von eventuellen technischen Details zumindest im PRO-Bereich marketingtechnisch momentan besser besetzt wird.

Persönlicher Erstkontakt: Leica M9

Mein ungeliebtes Regensburger Fotohaus "Z" hatte heute wohl etwas wie 'ne Hausmesse. Ich, nicht faul, bin extra hingereist um den Stargast, die Leica M9, in Augenschein zu nehmen.

Bild 1.png

Ein sehr freundlicher und für Leica-Verhältnisse eher junger Herr präsentierte stolz an einem kleinen Tischchen die neuen Schmankerl X1 und M9 nebst einigen feinen M-Objektiven. Zur Stärkung lagen Brezen bereit, die jedoch der Kunde neben mir am Stand aufgrund mangelnder Stabilität seines Zahnkonstrukts dankend ablehnte.

Die Messsucherkamera war wie zu erwarten einfach eine ganz normale M. Der zeitlose Formfaktor der Kleinbild-Messucherkamera ist endlich komplett im digitalen Zeitalter angekommen. Über die Leica M-Serie wurde bereits sehr viel geschrieben, auf die als selbstverständlich vorausgesetzte perfekte Verarbeitung muss nicht extra eingegangen werden.

Was mich natürlich interessiert hätte, wären einige Testbilder gewesen. Aber nicht mit Leica. Das Gerät hatte lt. Auskunft eine Vorserien-Firmware, die bereits bei moderaten Bildvergrößerungen im Wiedergabemodus so hart abstürzte, dass ein Batterie-rein-raus fällig wurde. Es ist mir völlig unverständlich wie man ein Gerät in dieser Preisklasse (und das bereits ausgeliefert wird!) wissentlich defekt präsentieren kann. Glaubt Leica, dass dem klassischen Klientel aus gesetzteren Herren und Rentnern (welches sich auch heute wieder am Leica-Ständchen sammelte) die reale Bildqualität so egal ist?

Da jede eigene Beurteilung der Bildergebnisse damit hinfällig wurde, möchte ich an dieser Stelle auf den Field Review von Michael Reichmann hinweisen, dem zufolge die M9 wohl ein Volltreffer sein soll.

Ich kann allerdings nicht verstehen, dass der M9 anscheinend nicht gleich die kratzfeste Saphirglas-Monitorabdeckung der M8.2 spendiert wurde. Soll hier ein "Innovationsspielraum" zu einer M9.2 künstlich freigehalten werden? Nicht gut, bei dem Preis.
Sehr positiv aufgefallen ist mir das Auslösegeräusch. Butterweich, und ich möchte meinen deutlich leiser als bei der M8.

Ganz besonders sexy fand ich das SUMMILUX-M 1:1,4/21 mm ASPH. Eine Lichtstärke von 1:1,4 bei dieser Brennweite ist schon beeindruckend. Dabei bleibt es, typisch für das M-System, erstaunlich klein und leicht (ca. 580 g). Ebenso cool das SUMMILUX-M 1:1,4/24 mm ASPH. (500 g). Ich darf mir den Größen- und Gewichtsunterschied zur D3x mit einem ordentlichen 24er (also das 2,8/14-24 oder das 2,8/24-70 - die Festbrennweiten von Nikon sollen an die neuen Zooms ja nicht herankommen) gar nicht vorstellen.