Mein ungeliebtes Regensburger Fotohaus "Z" hatte heute wohl etwas wie 'ne Hausmesse. Ich, nicht faul, bin extra hingereist um den Stargast, die
Leica M9, in Augenschein zu nehmen.
Ein sehr freundlicher und für Leica-Verhältnisse eher junger Herr präsentierte stolz an einem kleinen Tischchen die neuen Schmankerl X1 und M9 nebst einigen feinen M-Objektiven. Zur Stärkung lagen Brezen bereit, die jedoch der Kunde neben mir am Stand aufgrund mangelnder Stabilität seines Zahnkonstrukts dankend ablehnte.
Die Messsucherkamera war wie zu erwarten einfach eine ganz normale M. Der zeitlose Formfaktor der Kleinbild-Messucherkamera ist endlich komplett im digitalen Zeitalter angekommen. Über die Leica M-Serie wurde bereits sehr viel geschrieben, auf die als selbstverständlich vorausgesetzte perfekte Verarbeitung muss nicht extra eingegangen werden.
Was mich natürlich interessiert hätte, wären einige Testbilder gewesen. Aber nicht mit Leica. Das Gerät hatte lt. Auskunft eine Vorserien-Firmware, die bereits bei moderaten Bildvergrößerungen im Wiedergabemodus so hart abstürzte, dass ein Batterie-rein-raus fällig wurde. Es ist mir völlig unverständlich wie man ein Gerät in dieser Preisklasse (und das bereits ausgeliefert wird!) wissentlich defekt präsentieren kann. Glaubt Leica, dass dem klassischen Klientel aus gesetzteren Herren und Rentnern (welches sich auch heute wieder am Leica-Ständchen sammelte) die reale Bildqualität so egal ist?
Da jede eigene Beurteilung der Bildergebnisse damit hinfällig wurde, möchte ich an dieser Stelle auf den
Field Review von Michael Reichmann hinweisen, dem zufolge die M9 wohl ein Volltreffer sein soll.
Ich kann allerdings nicht verstehen, dass der M9 anscheinend nicht gleich die kratzfeste Saphirglas-Monitorabdeckung der M8.2 spendiert wurde. Soll hier ein "Innovationsspielraum" zu einer M9.2 künstlich freigehalten werden? Nicht gut, bei dem Preis.
Sehr positiv aufgefallen ist mir das Auslösegeräusch. Butterweich, und ich möchte meinen deutlich leiser als bei der M8.
Ganz besonders sexy fand ich das
SUMMILUX-M 1:1,4/21 mm ASPH. Eine Lichtstärke von 1:1,4 bei dieser Brennweite ist schon beeindruckend. Dabei bleibt es, typisch für das M-System, erstaunlich klein und leicht (ca. 580 g). Ebenso cool das
SUMMILUX-M 1:1,4/24 mm ASPH. (500 g). Ich darf mir den Größen- und Gewichtsunterschied zur D3x mit einem ordentlichen 24er (also das 2,8/14-24 oder das 2,8/24-70 - die Festbrennweiten von Nikon sollen an die neuen Zooms ja nicht herankommen) gar nicht vorstellen.